Wandern
Unterwegs auf dem Ötztaler Urweg
Der Ötztaler Urweg. Einmal quer durch das gesamte Ötztal verbindet er als Weitwanderweg 12 Etappen miteinander. Dabei geht es über Wiesen und Wanderwege, vorbei an fantastischen Seen und hoch hinauf in die Bergwelt. Wer den Urweg läuft lernt das Ötztal von all seinen Seiten kennen.
Nach einer freundliche Einladung von Ötztal Tourismus, durfte ich in einer offiziellen Kooperation die Social Media Kanäle des Ötztals für knapp 5 Tage übernehmen. Dabei durchwanderte ich den Urweg in 4 ausgewählten Etappen und hielt meinen Weg über Foto- und Videostories auf Instagram und Facebook fest. Hier findet ihr nun die Zusammenfassung dieser fantastischen Tour.
1. Etappe: Vom Pillersee über Obergurgl zum Ramolhaus
Nachdem mich Blitz und Donner am Morgen wecken breche ich im strömenden Regen auf zum Pillersee. Optimistisch ziehe ich die Regensachen an und schon beim ersten Anblick des kleinen Bergsees weiß ich, dass sich meine Tour lohnen wird.
Der Pillersee – idyllisch und ruhig © David Lochner
Der Pillersee liegt ruhig und idyllische in einem kleinen Waldstück – Eine Holzbank lädt ein für einen Moment zu verweilen. Durch den Regen wirken die Farben der Natur noch viel intensiver und schöner. Ich folge dem Urweg über Wiesen und Wald, immer parallel zur Straße und schließlich vorbei an Obergurgl. Ab hier startet Höhenweg zum Ramolhaus. Und wie durch ein kleines Wunder kommt sie Sonne plötzlich heraus.
Blick zurück auf Obergurgl © David Lochner
Entlang des Höhenwegs zum Ramolhaus grasen Pferde
© David Lochner
Ich lasse Obergurgl hinter mit und passiere einen Fluss (Gurgler Ache). Der vor mir liegende Weg zieht sich jetzt über 1.000 Höhenmeter weit nach oben. Nebel, Regen und Sonne wechseln sich ab.
Gute vier Stunden laufe ich mit regelmäßigen Pausen. Immer wieder bin ich überwältigt von der Umgebung und der großartigen Natur. Wenn auch der Nebel häufig die Sicht versperrt, fühle ich mich gut. Schafsglocken klingeln, kleine Wasserfälle rauschen ins Tal hinab und der mitunter moosige Boden ist durch das Wasser weich und lässt mich sanft durch die Natur stiefeln.
Das Ramolhaus: modern und weltoffen.
Nach einer Kehre erreiche ich das Ramolhaus. Erschöpft und vom Regen aufgeweicht trete ich ein. Ein freundlicher Hüttenwirt empfängt mich. Offen, angenehm und für seine Gäste da. Neben mir sind nicht viele Wanderer hier. Eine Gruppe aus älteren Herren reißen harmlos Witze und füllen den Gastraum mit Gelächter und Gesprächen über Gott und die Welt. Es schwebt eine heimische Atmosphäre über den rustikal eingerichteten Gästeraum.
Überhaupt ist die gesamte Hütte sehr liebevoll eingerichtet. Alte Möbel gepaart mit modernem Schick und top sanierten Räumen.
Auch optisch ein Hingucker: Das Essen auf dem Ramolhaus
© David Lochner
Das fleischige Abendessen ersetzt der Hüttenwirt binnen Sekunden für mich in ein vegetarisches Menü. Man, wo gibt es sowas noch? Einfach toll. Und während ich mich mit den anderen Gästen unterhalte schallt aus der Küche der Klang einer Gitarre. Das Personal hat Feierabend. Ramolhaus, du bist alles in allem sehr modern und weltoffen.
Ein letzter Blick zum Ramolhaus © David Lochner
2. Etappe: Über das Ramoljoch nach Vent
Nach einem fantastischen Frühstück wandere ich gestärkt los. Ein letzter Blick zur Hütte und mein steiler Anstieg zum Ramoljoch startet. Anfangs noch über Blockwerk baut sich das Ganze mehr und mehr zu einer Kletterpartie auf. Seilversicherte Stellen weisen mir den Weg durch das mit Schnee bedeckte Felsenlabyrinth. Metallstufen gilt es zu überwinden an einer mitunter ausgesetzten Bergflanke. Am Ramoljoch angekommen kann ich noch einen letzten Blick in das vor uns liegende Tal werfen, bevor die Sicht durch Nebel und Schneefall komplett eingeschränkt wird.
Am Ramoljoch © David Lochner
Blick auf Vent © David Lochner
3. Etappe: Über den Ötztaler Höhenweg zum Tiefenbachgletscher und nach Zwieselstein
Es regnet so stark, dass ich keine Lust habe mein Zimmer zu verlassen. Nach einer kurzen Abstimmung auf Instagram, in der ich die Community frage, ob ich weiterlaufen soll oder nicht, ist schnell klar: Ich gehe weiter. Und wie jeden Tag, hört es plötzlich auf zu regnen.
Der Ötztaler Höhenweg © David Lochner
© David Lochner
In Zwieselstein angekommen regnet es so stark, dass man im Wald Mühe hat etwas zu sehen. Das Schöne daran ist: es ist mal was anderes im Regen zu wandern, als immer nur mit strahlender Sonne. So zeigt sich die Natur von einer ganz anderen Seite und mit kräftigen Farben.
4. Etappe: Vom Stuibenfall zur Wurzbergalm
Eine Nacht verbringe ich in Längenfeld bevor es weitergeht zum Stuibenfall. Dort angekommen ist es so nebelig und verregnet, dass ich kaum noch etwas sehen kann – den Stuibenfall selbst kann ich nur hören, und male mir aus wie groß er wohl ist. In einer schweren aber richtigen Entscheidung, entschließe ich mich die Tour und den letzten Tag abzubrechen. Auch wenn es wehtut aber mit diesem Wetter macht es keinen Sinn weiterzugehen. Mir haben die vergangene fast 5 Tage sehr viel Spaß gemacht und das positive Feedback zur Tour mich darin bestärkt, auf jeden Fall wiederzukommen.
Wenn der Nebel den Blick versperrt: Am Stuibenfall in Umhausen © David Lochner
Mehr über den Ötztaler Urweg und die einzelnen Etappen erfährst du HIER.
(Titelbild: © David Lochner)
Gastautor David Lochner
David ist leidenschaftlicher Wanderer und Bergsteiger und hat in den Alpen sein zweites Zuhause gefunden. Mehrere Male im Jahr treibt es ihn auf die Gipfel dieser Erde. An seinem Lieblingsort im Ötztal, findet er alles was er zum Glücklichsein braucht: Berge und Ruhe – Der gebürtige Leipziger hält seine Touren als Blogger auf seinem YouTube-Kanal fest oder schreibt ausführlich darüber.
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© David Lochner
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