Wandern

Wanderauftakt im Ötztal

Der Frühling hat endgültig im Ötztal die Oberhand gewonnen und herrliche,  frühsommerliche Tage warten auf Wanderbegeisterte aus dem In- und Ausland. Die grandiose Ötztaler Berglandschaft lockt mit einer traumhaften Kulisse.

Mittendrinn liegt die naturbelassene Familiendestination Hochoetz, die nicht nur mit Naturschönheiten und uriger authentischer Berggastronomie besticht. Sie hat noch jede Menge weiterer Attraktionen für Familien & Erholungssuchende zu bieten.

Start Wandersaison Ötztal
Bläser in der Musiktracht beim Wanderauftakt im Ötztal © Ötztal Tourismus

Natur trifft Tradition

„Volksmusik und -tanz am Berg“. So heißt die Veranstaltung, die am 04. Juni den offiziellen Auftakt in die Ötztaler Wandersaison einleitet. Der ganze Tag dreht sich um authentische Naturerlebnisse und Tiroler Tradition.

Die Acherbergalm, die Balbachalm, die Bielefelder Hütte, die Kühtaile Alm und das Panoramarestaurant bieten dafür die perfekte Naturkulisse. Schließlich zählen Einheimische diese zu den schönsten Plätzen Tirols.

Die Tradition dazu kommt von den Menschen, die hier leben. Sie musizieren, sie zeigen ihre Trachten, führen ihre traditionellen Tänze vor und verwöhnen die Gäste mit Tiroler Köstlichkeiten. 

Volksmusik für Kenner

Die Fans der Volksmusik kommen bei „Volksmusik und –tanz am Berg“ ganz auf Ihre Kosten. Denn der Unterschied zwischen der volkstümlichen Musik und der Volksmusik ist beachtlich, aber verkannt.Was wir aus dem Radio kennen ist vorwiegend Volksmusik, die von namentlich bekannten Künstlern stammt und kommerziell vermarktet wird. Meist ist sie rührselig, fröhlich und heimatbezogen und mit akustischen Verstärkern oder Soundeffekten unterlegt.

Dagegen kommt die Volksmusik ganz ohne Verstärker oder Playback aus. Gespielt wird in zwei Stilen: Zum einen gibt es die „Stubenmusig“, bei der Saiteninstrumente wie Hackbrett, Harfe, Gitarre, Zither, Kontrabass und die Ziehharmonika verwendet werden. Zum anderen gibt es die „Tanzlmusig“ mit Blasinstrumenten. Sie lädt neben dem akustischen Genuss vor allem zum gemeinsamen, beschwingten Tanz ein.

Wanderstart Ötztal
Unverfälschte Volksmusikklänge in der Almenregion Hochoetz  © Ötztal Tourismus

Der „Plattelschlag“ für die Umworbene

So wie die Volksmusik ist auch der Volkstanz fester Bestandteil des Tiroler Brauchtums. Unzählig viele Trachtenvereine und Volkstanzkreise sind in Tirol ansässig. Regelmäßig trifft man sich auf Veranstaltungen wie dem Mai- oder dem Kathreintanz, um die alten Volkstänze neu zu beleben.

Eine jener Musikgruppen, in deren Repertoire sich die meisten dieser Tänze wiederfinden, ist die „Sautner Tanzlmusig“. Die Musikeinlagen parodieren mit ausgefallenen Namen wie dem „Jägermarsch“, dem „Knödeldrahner“ oder dem „Zillertaler Landler“.

Besondere Bedeutung genießt der überregional bekannte „Schuhplattlertanz“. Ein virtuoser, alpenländischer Tanz mit charakteristischen Handschlägen auf Oberschenkel und Schuhe. Ursprünglich tanzte man ihn in vielen Teilen Tirols, in Oberbayern, Salzburg und Kärnten.

Brauchtum in Niederthai
Überall bekannt und bei Gästen wie Einheimischen gleichermaßen beliebt – der „Schuhplattler“  © Trachtenverein Niederthai

Zu Beginn war der „Schuhplattler“ ein Werbetanz eines einzelnen Paares, bei dem der akrobatische Teil mit Plattelschlägen und allen möglichen gymnastischen Übungen vom Burschen vollführt wurde, während sich das umworbene Mädchen mehr oder weniger am Platz drehte.

Der „Schuhplattler“ wandelte sich erst durch die Trachtenvereine und ihre publikumswirksamen Vorführungen zum Schautanz mit mehreren Paaren. Durch den sprunghaften Anstieg der Gebirgs- und Trachtenerhaltungsvereine in den 20er und 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, bildete sich der „Burschen-Plattler“ als reiner Schautanz heraus. Er unterlag dem strengen Reglement der Vereine und wurde äußerst exakt ausgeführt. Die Mädchen wurden „überflüssig“ – die klassische Form des heute bekannten „Schuhplattlers“, wie man ihn kennt, entstand.

Die Pracht der Tracht

Wie die Volksmusik gehört auch die Tracht zu Tirol. Im Ötztal werden sogar drei verschiedene Trachten getragen:

  • Die geknöpfte „Sonntagstracht“ in dunkelvioletter Farbe mit Bändern in Rosa,
  • die „Festtagstracht“, im Dialekt „Viertüech“ genannt, die der „Stubaier Tracht“ ähnelt und
  • die „Ebne Huet Tracht“. Diese ist ganz in schwarz gehalten,  besitzt einen farbigen Schurz und fällt durch ihre aufwendige und edle Verarbeitung auf. Das Merkmal der „Ebne Huet Tracht“ ist der kostbar bestickte Hut, den zwei Bänder aus bestickten Samt zieren. Männer tragen dazu die Lederhose mit Hemd und auffällige, rote Hosenträger. Die Hüfte ziert ein handbestickter Ranzen.

Die Pflege der Tradition und des Brauchtums wird beim Trachtenverein Niederthai seit jeher hochgehalten. Kinder und Jugendliche erlernen die Volkstänze im frühen Alter.

Schließlich werden sie bei den Tiroler Abenden, am Kirchtag und bei Prozessionen, vorgeführt und präsentiert. Ganze 100 aktive Mitglieder hat der Verein – bei einer Gesamteinwohnerzahl von 400 Personen im Ort ist das wohl genug Zeugnis für die Beliebtheit des Vereins und die ungebrochene Popularität der Brauchtumsvereine in der heutigen Zeit.

Gastautor SocialWeb - Kühtai - Skiregion Hochoetz - Kühtai
© Socialweb

Gastbeitrag von Socialweb

Wir sind Blogger aus verschiedenen Teilen Tirols mit unterschiedlichen Interessen und Stilen. Zusammen aber ergeben wir SOCIALWEB. Was uns ausmacht? Wir haben alle unsere grundeigenen Perspektiven, aber es verbindet uns die Liebe zum Detail.

Wir leben die Geschichten, die wir schreiben, mit ganzem Herzen. Tirol ist für uns keine Kulisse, sondern ein stetiges Abenteuer, in welchem wir immer wieder Neues erleben. Diese Begegnungen, Eindrücke und Herausforderungen erzählen wir unseren Lesern mit der Hoffnung, ihnen diese Welt ein Stückchen näher zu bringen.

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... verschiedene Gastautoren berichten über ihre Erfahrungen im Ötztal.

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