Klettern

Klettern mit den jungen Wilden Katharina Bacher und Tobias Holzknecht

Im Ötztal gibt es die größte Auswahl an Granit-Klettergebieten Tirols. Die Ötztaler Kletterszene bleibt quicklebendig dank junger Nachwuchssportler wie Katharina Bacher und Tobias Holzknecht. Was alle Generationen verbindet: Die Leidenschaft für ihren Sport.

Katharina Bacher im Überhang - Klettern Ötztal
Katharina Bacher im Ötztaler Fels © Elias Holzknecht

Katharina Bacher: Teil einer großen Kletter-Familie

Katharina Bacher ist 26 Jahre alt und Mitglied eines erfolgreichen Kletter-Clans. Ihre beiden älteren Schwestern Barbara und Sabine Bacher gehören zur Prominenz im österreichischen und internationalen Klettersport. „Für mich ist das Besondere am Klettern im Ötztal, neben dem Fels, der einfach griffig und gut ist, dass man im ganzen Tal die alpine Kulisse erlebt“, schwärmt Katharina Bacher.

Wann sie mit dem Klettern angefangen hat? In einer dermaßen fels-aktiven Familie schwer zu sagen. Die kleine Katharina war eben immer dabei, und als sie mit ungefähr drei Jahren alt genug war für die ersten eigenen Erfahrungen, da ging’s halt los.

An der Engelswand bei Tumpen war das, weil die für Familien perfekt und ebenerdig zu erreichen ist. Mittlerweile hat Katharina Routen bis zum zehnten Schwierigkeitsgrad geklettert und bestreitet auch neben dem Studium noch Wettkämpfe in Österreich.

„Ein Tag am Fels im Ötztal hat etwas Befreiendes“

Klettergarten Nösslach - Klettern Ötztal
Gut für die Besten: Der Klettergarten Nösslach bei Längenfeld © Michael Meisl / Ötztal Tourismus

Die Architektur-Studentin, in Längenfeld aufgewachsen, wohnt unter der Woche meistens in Innsbruck, nutzt aber jede Gelegenheit, um wieder nach Hause zu fahren. „Sobald es sich ausgeht, schaue ich, dass ich an den Fels komme und daheim mal wieder alle Gebiete abklappern kann. Nösslach zum Beispiel oder auch Niederthai: Wenn man in der Route oben ankommt, wenn man sich umschaut, die Ruhe spürt und das Panorama sieht – das ist schon beeindruckend. Man klettert im Tal, aber vom Gefühl her ist man mittendrin in der Bergwelt“, sagt Bacher. Und präzisiert: „Einen Tag an den Fels zu gehen hat für mich etwas Befreiendes, weil ich zum Beispiel den ganzen Unistress vergesse“, sagt sie.

Das Ötztal bietet auch Spitzenkletterern viele Herausforderungen

Ihre Ambitionen ziehen die Sportlerin natürlich auch in die anspruchsvollen Klettergärten: „Ich bin sehr gerne in Nösslach. Dort gibt es viele lässige Routen, den sechsten UIAA-Grad sollte man allerdings schon draufhaben. Dafür sind dort ein bisschen weniger Leute unterwegs, was auch recht angenehm ist.“

Auch einer Spitzenklettererin wie ihr bietet das Ötztal immer noch neue Herausforderungen. „In Niederthai zum Beispiel gibt es einige großartige Routen oberhalb des neunten Grades, die ich schon länger im Auge habe. Ich suche mir dann die schönste raus und mache mein Projekt draus“, verrät Katharina Bacher.

Klettergarten Niederthai - Klettern Ötztal
Herausforderung für Spitzenathleten: Der Klettergarten Niederthai
© Günter Durner / Ötztal Tourismus
Kletterer Tobias Holzknecht - Klettern Ötztal
Tobias Holzknecht in einer Felsroute des Klettergartens Niederthai
© Günter Durner / Ötztal Tourismus

Tobias Holzknecht: Klettertalent aus Oberried

Tobias Holzknecht ist 20 Jahre alt, einer von Österreichs vielversprechenden Nachwuchs-Kletterern. Im Gegensatz zu Katharina Bacher hatte er als Kind nicht die Familie im Hintergrund, die Klettern zur Selbstverständlichkeit machte.

Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, in der starken österreichischen Konkurrenz in der Altersklasse U20 Erfolge zu feiern. Im Gegenteil: Der gelernte Metalltechniker aus dem Längenfelder Ortsteil Oberried hat eine erstaunliche sportliche Lebensgeschichte zu erzählen.

Die hat ganz klassisch begonnen: Kletterkurs in der Volksschule mit acht Jahren, direkt zu Hause in Oberried: Ein Luxus, wenn einer der besten Familienklettergärten Österreichs, sogar mit dem Kinderwagen perfekt erreichbar, direkt vor der Haustür liegt. „Ich bin viel geklettert, bis ich elf war“, sagt Tobias. Dann verletzte er sich schwer: „Ich bin nur zuhause hingefallen. Aber dabei habe ich mir Elle, Speiche und Oberarm gebrochen, dazu noch den Ellenbogen zersplittert.

Das Klettern hilft nach einer schweren Verletzung

Tobias Holzknecht beim Klettern in Niederthai - Klettern Ötztal
Alles im Griff: Tobias Holzknecht in Niederthai © Günter Durner / Ötztal Tourismus

Vier Jahre hat Tobias Pause gemacht. „Über Nacht kam mir dann eine Eingebung: Du könntest doch wieder klettern. Am nächsten Tag habe ich meinen alten Trainer angerufen und ihn gefragt, ob ich wieder anfangen kann und habe noch in der gleichen Woche das Training wieder aufgenommen“, erzählt er. Eigentlich hatten die Ärzte gemeint, er werde nach seinem Unfall den Arm nie wieder ganz durchstrecken können. „Tatsächlich hat mir das Klettern geholfen, ich kann den Arm wieder strecken“, freut sich der junge Athlet.

Perfekte Infrastruktur für die ganze Familie in Oberried

Dem Fels in Oberried ist er mittlerweile entwachsen, die enge Verbindung zu seinem Heimat-Klettergebiet ist geblieben. „Der Klettergarten zuhause gefällt mir von allen am besten. Der beste Sektor heißt „türkischer Honig“, die Tour mit dem gleichen Namen ist ebenfalls super.“ 60 bis 70 Autos hat Tobias an einem besonders schönen Tag auf dem Parkplatz des Klettergartens einmal gezählt.

„Die zahlreichen Kletterer werden dankbar gewesen sein, dass die Infrastruktur in Oberried sogar einen derartigen Andrang noch stemmt“, schmunzelt er. Mit Parkplätzen, Sanitäranlagen, Picknickplätzen und viel Wiese ist der Klettergarten ideal für Kinder und Erwachsene.

Klettergarten Oberried - Klettern Ötztal
Klettern in der Komfortzone von Oberried © Günter Durner / Ötztal Tourismus
Klettern in Niederthai - Klettern Ötztal
Die Idylle der Vertikale: Auf nach Niederthai! © Günter Durner / Ötztal Tourismus

Klettern im Ötztal: Idyllisch und unverwechselbar

Wenn Tobias Holzknecht die Herausforderung sucht, dann zieht es ihn wie Katharina Bacher nach Niederthai: „Dort habe ich einige Projekte. An der Engelswand war ich immer gerne, aber nun ist dort nicht mehr so viel für mich übrig.“

Die Berufsausbildung hat der junge Mann in der Tasche, neue sportliche Ziele und Ambitionen sind nach oben in der To-do-Liste gerückt. Wohin seine vertikalen und horizontalen Wege ihn auch führen werden, eins weiß er gewiss, er wird immer gern heimkommen: „Mir gefällt das Ötztal an sich, weil es idyllisch ist und irgendwie anders. Es hat seinen eigenen Charakter, der Fels ist unverwechselbar.“

Infos Klettern im Ötztal

  • Wie du das Ötztal von vorn bis hinten in der Vertikalen erobern kannst, erfährst du HIER
  • Eine Übersicht über alle Klettergärten im Ötztal gibt es HIER
  • Bei schlechtem Wetter hast du DIESE Alternativen
  • Zur Abwechslung ein Klettersteig gefällig? Fündig für jeden Schwierigkeitsgrad wirst du HIER

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Ötztal Magazin

Begegne Katharina Bacher und Tobias Holzknecht auch in den Porträts „Jung & Frei“ im ÖTZTAL MAGAZIN Sommer 2018. Das Printmagazin mit den aktuellsten und interessantesten Geschichten zur Ötztaler Frühlings-, Sommer- und Herbstsaison erhältst du in den Sprachen D/EN/NL kostenlos in allen Informationen des Ötztal Tourismus. Unter der Adresse www.oetztal.com kannst du es bestellen und dir frei Haus zustellen lassen oder als Blätterkatalog betrachten.

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Blick auf Vent im Sommer - Naturpark Ötztal

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