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Die weltbesten Wildwasser Kajaker fahren auf das Ötztal ab
Dieses Wochenende trifft sich die Elite der Wildwasser KajakerInnen im Ötztal, inmitten der österreichischen Alpen, für die neunte Auflage der adidas Sickline Extreme Kayak World Championship.
175 Athleten aus 29 Ländern messen sich beim Kampf gegen den mythenhaften „Wellerbrücke“-Abschnitt der Ötztaler Ache – einer äußerst anspruchsvollen Sektion in der 5. Schwierigkeitsstufe, welche durch die gewaltigen Gletscher des Ötztals mit Wasser gespeist wird.
Ready to race: Kayaker warten auf ihren Start © adidas Sickline: Jens Klatt | Manu Arnu
Ein einzigartiger Wettbewerb, der den Sport vereint
Der adidas Sickline Event ist deshalb so einzigartig, weil er Kajakfahrer aller Disziplinen zusammenbringt. Expeditions-Paddler, Extrem-Kajaker, Freestyle Wettkämpfer und Slalom-Kajaker treten gegeneinander an.
Das Wettkampfformat ist ebenfalls besonders: In der Qualifikation treten Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau an, bevor es im Finale ein „Shoot-Out“ gibt, um den Sieger bzw. die Siegerin des Sickline Extreme Kayak World Championship 2016 zu küren.
Neben dem Wettbewerb auch ein geselliges Treffen der Szene
David Bain (GBR), der letztes Jahr den zweiten Platz belegte, umschreibt die Herausforderung, welcher sich die Athleten stellen, wie folgt: „adidas Sickline ist wahrscheinlich das engste Rennen im Kajaksport, das es gibt. Die Top 5 werden auch dieses Jahr innerhalb von 1 bis 2 Sekunden liegen – also wirklich ein knappes Rennen.“
Aber es dreht sich nicht alles nur um das Rennen. Das Gemeinschaftsgefühl der Kajak-Szene wird hier besonders deutlich, wie Dag Sandvik (NOR) erklärt: „Der adidas Sickline Event ist großartig für die Kajak-Community. Es treffen sich Leute aus der ganzen Welt, von Nord- und Südamerika, von Europa bis nach Neuseeland.
Zusammenkunft der Kayak-Community im Ötztal © adidas Sickline: Jens Klatt | Manu Arnu
Alle kommen am selben Ort zur selben Zeit im Jahr zusammen. Das ist fantastisch, nicht nur wegen des Wettkampfs, sondern weil man auch gemeinsam trainieren kann, neue Leute kennen lernt und gemeinsam Pläne für das nächste Jahr schmiedet.“
Kajaker lieben das Ötztal
Die Kajaker haben das Ötztal fest in ihr Herz geschlossen und jedes Jahr kommen sie noch früher und bleiben länger, um den Fluss und die wunderbare Landschaft von Tirols längstem Seitental zu genießen. Egor Voskoboynikov (RUS) beschreibt das wie folgt: „Vor einigen Jahren ist man noch ein paar Tage vor dem Wettbewerb angekommen, aber mittlerweile reisen manche schon einen Monat vor dem Event an. Wie auch immer, es ist einfach toll hier zu sein und das schöne Wetter und die Natur zu genießen – hier passt einfach alles!“
Ein Eldorado für Wildwasser Paddler: Die Ötztaler Ache © adidas Sickline: Jens Klatt | Manu Arnu
Der britische Kajaker Joe Morley, 2-facher Sickline Champion, stimmt zu: „Mein allererster Wildwasser-Trip hat mich genau hierher geführt. 2 Wochen lang haben wir hier Urlaub gemacht und sind die Flüsse des Tals und der benachbarten Täler abgefahren – das Ötztal ist also etwas ganz besonderes für mich.“
Dane Jackson (USA), welcher die vergangenen beiden Jahre jeweils den 5. Platz belegt hat und auch heuer wieder mit am Start ist, beschreibt seine Gefühle für den Event wie folgt: „Ich bin top motiviert, denn das ist bereits meine 6. Teilnahme am adidas Sickline Wettbewerb. Ich liebe es und kann mich davon nicht fernhalten. Auch wenn ich jedes Jahr den allerletzten Platz belegen würde, ich würde dennoch immer wieder zurückkommen.
Der ehemalige Weltmeister im Freestyle Kayak, Nick Troutman (CAN), rechnet mit einem fairen und spannenden Rennen © adidas Sickline: Jens Klatt | Manu Arnu
Heurige Bedingungen versprechen spannendes Rennen
Der Wasserstand der Ötztaler Ache ist heuer niedrig – entsprechend werden etwaige Fehler der Kajak-Fahrer vom Fluss bestraft. Deshalb müssen die Athleten bei der Wahl ihrer Linie und der Ausführung extrem präzise vorgehen. Der ehemalige Weltmeister im Freestyle-Kajak, Nick Troutman (CAN), geht deshalb davon aus, dass der niedrige Wasserstand wohl den Charakter des Kurses, nicht aber das Resultat beeinflussen wird:
„Der Wasserstand ist im Vergleich zu den vorherigen Jahren niedriger. Die gute Nachricht ist aber, dass alle Athleten die gleichen, fairen Bedingungen vorfinden – jeder muss schließlich mit dem niedrigen Wasserstand zurechtkommen. Durch den niedrigen Wasserstand ragen heuer mehr Steine und Felsen aus dem Wasser, was den Kurs technisch anspruchsvoller macht. Aber ich habe dennoch die Vermutung, dass der schnellste Athlet schlussendlich ganz oben stehen wird.“
Dane Jackson kann dem nur zustimmen und freut sich auf den technisch anspruchsvollen Kurs: „Man muss die Linie halten und Steinen und Felsen aus dem Weg gehen. Es wird heuer definitiv schwieriger sein, eine saubere Fahrt hinzulegen. Ich glaube, dass sich dadurch auch die Zeitabstände vergrößern, deshalb freue ich mich auf den niedrigen Wasserstand.
Der Wettbewerb der Frauen wird wohl äußerst eng
Neben den Herren nehmen auch 26 Frauen am Wettbewerb teil, um den weiblichen adidas Sickline World Champion zu küren. Nouria Newman (FRA) hat den Wettkampf bereits zwei Mal gewonnen und peilt heuer ihren dritten Sieg an.
Dennoch freut sie sich auf zusätzliche Konkurrenz, welche ein ständig wachsendes weibliches Starterfeld mit sich bringt. „Ich bin glücklich, dass mehr und mehr Frauen bzw. Mädchen am Wettbewerb teilnehmen. Es freut mich zu sehen, dass Frauen, die bereits sehr gute Paddlerinnen waren, sich aber noch nicht sicher genug für das Rennen fühlten, jetzt genug Selbstvertrauen haben, um daran teilzunehmen.
In der Klasse der Frauen ist heuer mit einem spannenden Rennen zu rechnen © adidas Sickline: Jens Klatt | Manu Arnu
Sie dachten sie wären nicht gut genug, obwohl sie bereits ausgezeichnete Paddlerinnen sind.“ Nouria und Mariann Saether (NOR) sind die Favoriten in der Frauenklasse, aber bei den diesjährigen Bedingungen kann wohl alles passieren.
Verpasse keine Sekunde der Action!
Aus Sicherheitsgründen wurden die Eintrittskarten auf 500 Stück begrenzt. Deshalb solltest du so rasch als möglich in einem Büro des Ötztal Tourismus vorbeischauen, um noch eine Karte zu ergattern, bevor der Event ausverkauft ist.
Aber auch kein Problem, wenn du es nicht persönlich ins Ötztal schaffst. Das Finale wird via Livestream ab 14:00 Uhr übertragen – und mit einem Feld von Weltklasse Athleten auf einem legendären Wildwasser-Abschnitt willst du das nicht verpassen!