Wissenswertes
Die Natur. Ihr Park. Seine Schätze.
Der Naturpark Ötztal schützt ein Gelände von 510 km². Damit ist er der zweitgrößte Naturpark Tirols. Er beginnt auf 774 m am Piburger See und endet am 3.774 m hohen Gipfel der Wildspitze, dem höchsten Berg Tirols. Zwischen Talanfang und Talschluss liegen fünf Info-Points. Für Wissensdurstige und Wanderlustige.
Herberge für alle Gäste: Die Hohe Mut Alm © A. Vorauer
Weiße Riesen im Wissenscheck
Auf den Sommer im Naturpark Ötztal bin ich heuer noch gespannter als sonst. Denn im Juli wird im obersten Stockwerk des Tals, mit den Gletschern von Rotmoos- und Gaisbergtal als direktem Gegenüber, der neueste Naturpark-Infopoint eröffnet. Sein Thema ist das ewige Eis der Ötztaler Alpen im Wandel von Klima und Zeit.
Thomas Schmarda, der Geschäftsführer des Naturparks, hat meine Neugier kräftig geschürt auf die neue und fünfte Station auf der Hohen Mut Alm, auf rund 2.600 m hoch über Obergurgl.
„In einem gut 130 m2 großen Raum im Untergeschoss der Hohen Mut Alm zeigen wir eine multimediale Ausstellung. Themenschwerpunkt ist die hochalpine Forschung zu Gletschern und Klima“, mailte er mir, „aber auch die Archäologie und der ökologische Fußabdruck mit Blick auf den Klimawandel sollen dort erörtert werden.“
Coole Impressionen der Gletscherwelt
Na, bitte. Jetzt weiß ich endlich, was die Leute machen, die in dem stattlichen Haus am Ortsrand von Obergurgl ihre Bodenstation haben. Es ist eine Außenstelle der Universität Innsbruck, sie heißt Universitätszentrum Obergurgl und beherbergt die Alpine Forschungsstelle – eine Institution mit langer Tradition.
Ihre Wissenschaftler steuern zum neuen Naturpark-Infopoint ihre Kenntnisse über die hochalpinen Lebensräume bei. „Menschen, Pflanzen, Tiere im und am ewigen Eis. Der Gletscherschwund. Die Wunder des Eises – das alles und mehr können bald alle Besucher des neuen Informationspunkts im Naturpark erleben“, verspricht Thomas.
Haus der Forscher: Das Universitätszentrum Obergurgl
© Alexander Lohmann / Ötztal Tourismus
Das Ötztal im Überblick
Wälder, Wiesen, Wasserfälle: Das Reich der Naturfreunde © Uwe Fischer / Ötztal Tourismus
Es ist schon ein paar Jahre her,dass mir Thomas den allerersten Naturpark-Infopoint gezeigt und erklärt hat, den in Ambach, gleich an der Einfahrt vom Inntal ins Ötztal. Er ist der Information des Ötztal Tourismus angeschlossen, bietet also die perfekte Gelegenheit, zur Ötztal Card und den gewünschten Prospekten gleich auch den Schauraum des ältesten Naturpark-Infopoints mitzunehmen. Der zeigt die Schätze und Schönheiten des Ötztals auf einem naturgetreuen Geländerelief des Naturparks im Gesamtüberblick. Mit raffinierter Lasertechnik können Besucher Wissenswertes über 60 interessante Orte abrufen. Details der alpinen Natur erfassen sie mit allen Sinnen. Typische Ötztaler Holzarten „erriechen“, spezielle Gesteinsformen „ertasten“ sie im Regal mit Lehrmaterial zu den fünf Ötztaler Talstufen.
20 Quadratmeter Wissen: Das Ötztal für alle Sinne
© Naturpark Ötztal
Landart mit Lernpotential
Talmitte. Was ist das für ein futuristisches Gebilde dort am Rand des Horlachtal-Parkplatzes, im idyllischen Bergdörfchen Niederthai bei Umhausen? Ein Denkmal? Eine abstrakte Kunstinstallation? Genau solche Fragen erwartet mein Naturpark-Guide Thomas von mir und anderen Besuchern.
Seine Antwort kommt prompt: „Wir haben die Freiluft-Infopoints von Niederthai und von Gries bei Längenfeld bewusst an gut besuchte öffentliche Plätze gestellt. Dort fallen die ungewöhnlichen Kreationen sofort auf und laden die Naturparkbesucher ein zum Erforschen und Verweilen.“ Bronzereliefs der Umgebung. Ortstypische Gesteine zum Betasten. Grafiken. Infotafeln. Alpine Pflanzen.
Das alles bündeln die Naturpark-Infopoints von Niederthai und Gries auf jeweils nur 20 m2 eigenwillig gestalteter Fläche – Sitzplätze inklusive. Ach ja, spielerisch lernen können wir Naturfreaks auch: Ein paar Rätselfragen lösen wir entweder selbst oder mit Hilfe eine QR-Codes. Wir verlassen Niederthai mit frischem Wissen, wie umwälzend der gewaltige Köfler Bergsturz vor rund 8700 Jahren auf die Landschaft des Ötztals wirkte.
Was die wilden Wasser lehren
Cool, diese Landart-Objekte des Naturparks! Ganz in meinem Element bin ich beim Naturpark-Infopoint am Parkplatz von Gries, am Eingang zum Wandergebiet im Sulztal. Ich nehme Platz auf der Sitzfläche des exzentrischen Landschaftsmöbels nahe der Stelle, an der Fischbach und Winnebach zusammenfließen. Betrachte das Bronzerelief, das mir die Umgebung aus der Vogelperspektive zeigt.
Ich lese die Informationstafeln über die naturkundlichen und kulturellen Besonderheiten, schaue in den metallgefassten Boxen Pflanzen, Gräser und Blumen an, die sonst frei und wild an den Rändern der Bäche wuchern. Und ich betaste einen Stein mit seltsamen Rillen. So fühlt er sich also an, der Gletscherschliff, die Verewigung des Eises im Fels.
Die Umwelt begreifen: Gletscherschliff und Wasseradern
© Naturpark Ötztal
Das Widum am Ortseingang von Vent
© Bernd Ritschel / Ötztal Tourismus
Wo der Gletscherpfarrer wirkte
Im Bergsteigerdorf Vent hat um 1860 der Ötztaler Tourismus begonnen. Sein Erfinder: Der damalige Pfarrer Franz Senn. Die Bergbauern in seinem Dorf waren so arm, dass er ihnen eine zusätzliche Einnahme verschaffen wollte durch bergbegeisterte Gäste.
Er ließ Wege und Schutzhütten für Alpinisten bauen. Vent liegt fast 1.900 m hoch, klimabedingt ist sein Info-Point überdacht. Die stilvolle Adresse: Das alte Pfarrhaus am Ortseingang von Vent. Der Schauraum im ersten Stock zeigt Historisches über die Anfänge des Alpinismus, über den Schaftrieb und über den Ötzi. Die Pflanzen- und Tierwelt der Gegend lernen wir Besucher ebenfalls kennen.
Zum Abschied gibt mir mein Naturpark-Begleiter Thomas Schmarda noch eine interessante Zukunftsperspektive mit auf den Heimweg: „Ein zentrales Naturparkhaus in Längenfeld wird die Krönung unserer Arbeit sein. Aber das kann noch etwas dauern.“ Macht nix. Erst einmal haben wir Ötztalfans eh reichlich Lernfutter zu verdauen.
(Titelbild: © Thomas Schmarda / Ötztal Tourismus – Naturpark Ötztal)
Facts
Der Naturpark Info-Point in Ambach
Gastautorin Isolde von Mersi
Isolde von Mersi stammt aus dem Südtiroler Pustertal und lebt in Wien. Als Reporterin und Buchautorin erkundet sie für deutsche und österreichische Magazine und Verlage die kulturellen, kulinarischen und naturgeschichtlichen Schätze der Alpenländer und ihrer Bewohner.
Im Ötztal fühlt sie sich durch ihre Arbeit für das ÖTZTAL MAGAZIN seit vielen Jahren zuhause und unter ziemlich besten Freunden.
© Peter Knögler
Ötztal Magazin
Die Wunder des Naturparks bringt dir auch das ÖTZTAL MAGAZIN Sommer 2017 näher. Der Fotograf und Autor Bernd Ritschel erzählt dir vom „Beruf: Bergwanderführerin“. Der Alpinjournalist Stefan Herbke entführt dich zu den „Glitzernden Schönheiten“, den Ötztaler Hochgebirgsseen. Das Printmagazin mit den aktuellsten und interessantesten Geschichten zur Ötztaler Frühlings-, Sommer- und Herbstsaison erhältst du in den Sprachen D/EN/NL kostenlos in allen Informationen des Ötztal Tourismus. Unter der Adresse www.oetztal.com kannst du es bestellen und dir frei Haus zustellen lassen oder als Blätterkatalog betrachten.
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